Das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) ist die häufigste Hormonstörung bei jungen Frauen: Deutschlandweit sind etwa 1 Millionen Frauen betroffen. Das Syndrom besteht lebenslang, wird meist jedoch im Alter zwischen 20 und 30 Jahren diagnostiziert. Bei bis zu 75% der Betroffenen bleibt die Erkrankung sogar unentdeckt. Die Symptomatik variiert stark und verändert sich über die Lebensspanne hinweg. Der nachfolgende Beitrag gibt einen Überblick zu den Symptomen, der Diagnostik und der Behandlung von PCOS.
PCO-Syndrom: Was ist das?
Beim PCO-Syndrom (PCOS) produziert der Körper zu viele männliche Hormone. Der Eisprung findet unregelmäßig oder gar nicht statt, die Regelblutung bleibt aus. Eine gestörte Regelblutung kann der erste Hinweis auf ein PCOSyndrom sein. Die Krankheit tritt typischerweise zwischen dem 18. und 25. Lebensjahr auf. Wodurch das PCO-Syndrom ausgelöst wird, ist nicht endgültig geklärt. Gene, Übergewicht und Umwelteinflüsse können eine Rolle spielen.
PCO-Syndrom: die Symptome
Das klinische Bild des PCOS ist heterogen und variiert nicht nur zwischen den Patientinnen, sondern verändert sich auch über die Lebensspanne hinweg. Zu den häufigsten Symptomen der PCO gehören Polyzystische Ovarien (multiple Zysten in den Eierstöcken), Hyperandrogenämie (erhöhte Konzentration von Androgenen), Zyklusstörungen, z.B. im Sinne einer Anovulation (Ausbleiben des Eisprungs), die sich entweder als Oligomenorrhoe (Ausbleiben der Regelblutung über einen langen Zeitraum) oder als Amenorrhoe (komplettes Ausbleiben der Regelblutung) äußert, Übergewicht und Adipositas, Akne und Alopezie (Haarausfall).
Die Folgen des PCO-Syndroms
Das PCO-Syndrom ist eine der häufigsten bekannten Ursachen für einen unerfüllten Kinderwunsch. Oft leiden Betroffene nicht nur körperlich, sondern auch psychisch unter den Folgen. Ein unbehandeltes PCO-Syndrom erhöht außerdem das Risiko für Folgeerkrankungen; zum Beispiel ein drei- bis siebenfach erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen oder ein vier- bis fünffach höheres Risiko für die Entwicklung eines Diabetes. Rund 90 % der Patientinnen haben außerdem einen gestörten Zuckerstoffwechsel. Hoffnung macht, dass viele Frauen heute erfolgreich behandelt werden können. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend: Je eher die Therapie begonnen wird, desto zuverlässiger können Langzeitfolgen vermieden werden.
„PCOS ist zwar nicht heilbar, aber gut zu behandeln. Verschiedene medikamentöse Behandlungen und Änderungen des Lebensstils können die Beschwerden reduzieren. Welche Therapie sinnvoll ist, ist hochindividuell [...]."
PCO-Syndrom: die Diagnose
Wesentlich für die Diagnose ist das ausführliche Gespräch mit dem Frauenarzt oder der Frauenärztin, in dem u.a. die Regelmäßigkeit bzw. das Ausbleiben der Regelblutung, etwaige Hautprobleme und weitere Symptome der Patientin besprochen werden. Es folgt eine körperliche Untersuchung, u.a. eine Ultraschalluntersuchung. Für eine sichere Diagnose werden die Hormonwerte im Blut bestimmt. Zur Diagnose des PCO-Syndroms werden die „Rotterdam-Kriterien“ verwendet. Nach Ausschluss anderer Erkrankungen müssen zwei der drei folgenden Kriterien erfüllt sein: 1. Anovulation (Oligomenorrhoe oder Amenorrhoe), 2. Hyperandrogenämie, 3. Polyzystische Ovarialmorphologie (Vaginalsonographie) oder Anti-Müller-Hormon (AMH)-Messung (außer in der Adoleszenz).
Welche Behandlungen gibt es?
PCOS ist zwar nicht heilbar, aber gut zu behandeln. Verschiedene medikamentöse Behandlungen und Änderungen des Lebensstils können die Beschwerden reduzieren. Welche Therapie sinnvoll ist, ist hochindividuell und auch davon abhängig, ob ein Kinderwunsch besteht. Die Behandlung verfolgt mehrere Ziele, darunter die Linderung der Symptome, die Induktion des Eisprungs und die Regulierung der Menstruation. Da PCOS als kardiovaskulärer Risikofaktor betrachtet wird, sind präventive Ansätze zur Gewichtskontrolle ein wesentlicher Bestandteil des Therapieplans.
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