Gamechanger in der modernen Vorsorgemedizin
Wer kennt sie nicht, die ikonischen Szenen aus Star Trek, in denen der Schiffsarzt verletzte Besatzungsmitglieder mit einem piependen Scanner von Kopf bis Fuß durchleuchtet, der dabei auch noch präzise medizinische Analysen erstellt. Was lange Zeit ein reines Science-Fiction-Szenario war, ist heute auf dem besten Weg, Realität zu werden. Möglich macht es die Ganzkörper-MRT. In unter 60 Minuten werden mit Magnetfeldern und Radiowellen hochauflösende Bilder des gesamten Körpers angefertigt, von Künstlicher Intelligenz analysiert und abschließend von versierten Radiolog*innen ausgewertet.
Auch wenn wir heute noch nicht ganz das technische Niveau des Star Trek Universums erreicht haben, kommen wir mit der Ganzkörper-MRT der Vision eines umfassenden Gesundheits- Scanners, der uns auf Knopfdruck Auskunft über unseren Gesundheitsstatus gibt, schon sehr nahe. Denn MRT-Scans werden nicht mehr ausschließlich zur Diagnostik bei bestehenden Beschwerden eingesetzt, sondern zunehmend auch präventiv. So können Krankheitsprozesse erkannt werden, bevor sie zu Problemen führen, und die Gesundheit bleibt erhalten.
Hochleistungs-MRT in Münster
Das Herzstück der Praxis ist ein 3-Tesla-Magnetresonanztomograph auf dem neusten Stand der Technik. Grundsätzlich gilt: Je mehr Tesla das Gerät hat, desto stärker ist das Magnetfeld und desto detaillierter sind die Aufnahmen. Standard sind heute 1,5 Tesla; mit einem 3-Tesla-MRT können im Unterschied zu diesem selbst kleinste krankhafte Veränderungen sichtbar gemacht werden. So lassen sich zum Beispiel Krebsherde oder Verschleißerscheinungen erkennen, lange bevor sie ernsthafte Beschwerden verursachen. Entsprechend früh kann mit der Behandlung begonnen werden. Auch der Komfort ist im 3-Tesla-MRT deutlich höher: Die besonders große Öffnung von 70 Zentimetern sorgt für ein angenehmes Raumgefühl und die Geräuschkulisse ist deutlich niedriger als bei älteren Geräten. Ein ausgewähltes Unterhaltungsprogramm (Filme, Musik, Lichtanimationen etc.) sorgt zusätzlich dafür, dass die Zeit während der Untersuchung wie im Flug vergeht.
Früherkennung mit der Ganzkörper-MRT
Bei der Ganzkörper-MRT werden sämtliche Organsysteme, Blutgefäße, Knochen, Muskeln und Gelenke in einer einzigen Sitzung untersucht – schmerzfrei, nicht-invasiv und völlig ohne Strahlenbelastung. Dadurch kann die Ganzkörper-MRT im Gegensatz zu anderen bildgebenden Verfahren wie CT oder Röntgen beliebig oft wiederholt werden, was sie zu einem idealen Vorsorgeinstrument macht. Krankhafte Veränderungen, etwa bedingt durch Krebs, Entzündungen oder degenerative Prozesse, werden durch regelmäßige Kontrolluntersuchungen zuverlässig in einem frühen Stadium erkannt. Bei der Auswertung der Aufnahmen gehen die Radiolog*innen die großen Körperbereiche Schritt für Schritt durch. Dazu zählen:
Gehirn und Rückenmark: Zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen, die mit einer MRT-Untersuchung des Gehirns und des Rückenmarks festgestellt werden können, gehören Hirntumore, Multiple Sklerose, Aneurysmen und Gefäßfehlbildungen, akute Durchblutungsstörungen sowie unterschiedliche Demenzformen.
Herz und Lunge: Angeborene Herzanomalien, verengte Herzgefäße oder entzündliche Erkrankungen des Herzens wie Myokarditis oder Perikarditis lassen sich in der Ganzkörper-MRT ebenso sicher nachweisen wie Lungenfibrose (Vernarbung des Lungengewebes), Lungenkrebs und Lungenmetastasen oder Hinweise auf eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD).
Bauch- und Beckenorgane: Im Bauchraum (Abdomen) befinden sich zahlreiche Organe, darunter Magen, Leber, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse, Milz, Nieren sowie Dünn- und Dickdarm; im Beckenbereich kommen die weiblichen oder männlichen Geschlechtsorgane hinzu. Tumoren, Entzündungen, Gallen- oder Nierensteine können starke Beschwerden verursachen, zuvor aber auch lange Zeit symptomlos bleiben. Mit der Ganzkörper-MRT können Erkrankungen des Bauchraums frühzeitig erkannt werden, damit es gar nicht erst zu folgenschweren Komplikationen kommt.
Gelenke, Muskeln und Bänder: Orthopädischen Erkrankungen wie Bandscheibenvorfällen, Meniskusrissen, Gelenkarthrosen, rheumatischen Erkrankungen (z. B. Arthritis), Nervenreizungen oder Nervenkompressionssyndromen usw. gehen oft Jahre voraus, in denen noch keine einschränkenden Symptome bestehen, aber bereits deutliche Verschleißerscheinungen erkennbar sind. Auch hier kann die Ganzkörper-MRT dazu beitragen, Gewebeveränderungen frühzeitig sichtbar zu machen, um vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen oder eine gezielte Behandlung einzuleiten.
Regelmäßige Check-ups
Grundsätzlich kann jeder Mensch, unabhängig von Alter oder Gesundheitszustand, eine Vorsorgeuntersuchung mittels Ganzkörper-MRT in Anspruch nehmen. Es gibt jedoch bestimmte Personen- bzw. Risikogruppen, die von einem regelmäßigen Check-up besonders profitieren. Dies sind zum einen Menschen, in deren Familien bestimmte Krebsarten gehäuft auftreten (Brustkrebs, Darmkrebs, Prostatakrebs etc.) und die dementsprechend eine genetische Veranlagung haben. Zum anderen sind dies Menschen, die bereits an Krebs erkrankt waren und ein Rezidiv frühzeitig erkennen möchten. Aber auch bei Sportler*innen, insbesondere Leistungssportler*innen, kann eine regelmäßige Ganzkörper-MRT sinnvoll sein. Überlastungsschäden und degenerative Veränderungen durch die erhöhte Belastung von Gelenken, Sehnen und Bändern können so rechtzeitig erkannt werden, bevor es zu Folgeschäden. Dasselbe gilt für Menschen mit Autoimmun- oder systemischen Erkrankungen wie Lupus erythematodes, rheumatoide Arthritis usw.
Lungenlymphom: Mit der Ganzkörper-MRT zur rettenden Diagnose
„Wir sind selbst immer wieder erstaunt über das Potenzial der Ganzkörper-MRT“, sagt Dr. Ho. Ein Fall aus der jüngsten Vergangenheit ist ihm besonders in Erinnerung geblieben. Ein Patient Mitte sechzig vereinbarte einen Termin zur Ganzkörper-MRT. Im Vorgespräch gab er leichte Atembeschwerden und gelegentlichen Husten an – unspezifische Symptome, die bei vielen harmlosen Atemwegserkrankungen auftreten. Auf den Aufnahmen zeigten sich allerdings verdächtige Gewebeveränderungen, die, wie sich später herausstellte, vereinbar mit einem primären pulmonalen Lymphom (PPL) waren, einer sehr seltenen Krebserkrankung der Lungen. Dank der frühzeitigen Diagnose konnte die Behandlung umgehend eingeleitet werden. „Dieser Fall zeigt eindrucksvoll, wie die Ganzkörper-MRT als präventive Untersuchung dazu beitragen kann, selbst seltene und unerwartete Erkrankungen frühzeitig zu erkennen – oft bevor sie ernsthafte Beschwerden und Folgeschäden verursachen“, betont Dr. Ho.
Unser Experte
ARISTRA MRT Münster | Radiologische Privatpraxis
Dr. med. Michael J. Ho
Harsewinkelgasse 19, 48143 Münster, Tel. 0251-92871533
www.aristra.de