Muss ich bei einer Radiologischen Untersuchung notgedrungen mit einer schädlichen Strahlenbelastung rechnen? Ganz klar: nein. Denn seit der Entdeckung der Röntgenstrahlen im Jahr 1895 durch Wilhelm Conrad Röntgen ist eine Menge geschehen. In den 1970er-Jahren entwickelten Paul C. Lauterbur und Peter Mansfield eine Technik, für die sie später mit dem Nobelpreis für Physiologie und Medizin ausgezeichnet wurden, und die die Bildgebungsverfahren in der Medizin auf eine neue Stufe gehoben hat. Die Magnetresonanztomographie, kurz MRT.
Im Unterschied zum Röntgen und zur Computertomographie (CT) arbeitet die MRT – die auch als Kernspintomographie bezeichnet wird – ohne Röntgenstrahlen. Die Geräte verwenden stattdessen Magnetfelder und für den Körper unschädliche Radiowellen, mithilfe derer Körperschichten und Organe anhand ihres Wasserstoffanteils unterschieden werden. Schicht für Schicht wird so das Körperinnere erkennbar und als Schwarz-Weiß-Bild ausgegeben. Dank dieses Verfahrens müssen sich Patient*innen keine Sorgen mehr um Strahlenbelastung bei bildgebenden Untersuchungen machen. Die MRT ist nicht invasiv und liefert oft präzisere Ergebnisse als andere Untersuchungsmethoden.
Vielfache Einsatzgebiete
Die Magnetresonanztherapie wird zur Diagnose von Erkrankungen oder Veränderungen nahezu des gesamten Körpers eingesetzt. Sie eignet sich besonders gut, um weiche Gewebe wie Gehirn, Herz, die Brust oder Bauchorgane darzustellen. Auch Bandscheiben, Gelenke, Muskeln oder Blutgefäße können mit dem Verfahren untersucht werden.
Mamma-MRT: Die Früherkennung von Brustkrebs rettet Leben
Brustkrebs ist die weltweit häufigste Krebserkrankung bei Frauen. In Deutschland sterben rund 18.000 Frauen pro Jahr an einem bösartigen Tumor. Der Krebstod – genauso wie eine Mastektomie, also eine vollständige Entfernung der Brust – kann häufig verhindert werden, wenn das Karzinom früh genug entdeckt wird. Im frühen Stadium hat die Behandlung höhere Erfolgschancen und sie fällt schonender aus. „Solche Fälle häufen sich bei uns in der Praxis“, berichtet Dr. Alexandra Ljimani, die zum radiologischen Experten-team von Dr. med. Michael J. Ho gehört und sich auf die gynäkologische Bildgebung spezialisiert hat. „Speziell wenn die Kinderplanung und die Stillzeit abgeschlossen sind, kommen oft Frauen mit Tastbefunden in die Praxis, um eine MRT-Mammographie (kurz: Mamma-MRT) durchzuführen. Wir hatten aber auch schon Patienten ab 20 Jahren.“ Grundsätzlich gelte, so die Fachärztin, „wenn Brustkrebserkrankungen in der Familie vorliegen, sollte eine Frau sich fünf Jahre vor dem frühesten Erkrankungsalter in der Familie untersuchen lassen.“ Die klassischen Wege, um nach einem Tastbefund ein Mammakarzinom auszuschließen, ist der Brustultraschall oder die Mammographie. Dabei ist ein Brustultraschall oft nur bedingt aussagekräftig, da es mitunter schwierig ist, einwandfrei zu differenzieren, ob es sich um einen Tumor oder um eine ungefährliche Zyste handelt. Meistens werden Patientinnen deshalb in regelmäßigen zeitlichen Abständen zur Untersuchung einbestellt, um den Befund zu beobachten. „Hierbei geht leider oft wertvolle Zeit verloren, in der eine eine frühzeitige Therapie wichtig gewesen wäre“, berichtet Dr. Lijmani. Die Wahrscheinlichkeit, ein vorhandenes Karzinom zu entdecken, liegt bei einer Mammographie bei 40 %, bei einer Magnetresonanztomographie der Brust (Mamma-MRT) hingegen bei 77 %. Empfohlen wird eine Kombination aus beiden Untersuchungen: „So kann man mit 94-prozentiger Wahrscheinlichkeit feststellen, ob es sich bei dem Befund um ein Mamma-Karzinom handelt.“
Unser Experte
Nerven-MRT: MR-Neurographie gibt Schmerzpatienten Hoffnung
Etwa 10 bis 20 % der Bevölkerung leiden unter chronischen Schmerzen. Sie stehen unter einem immensem Druck und finden selten Linderung für ihre Beschwerden. Die Ursachen für Schmerzen können vielfältig sein. Viele Patient*innen beschreiten einen langen Leidensweg, erhalten verschiedene Diagnosen und werden unterschiedlichen Therapien unterzogen. Oft bleiben diese Therapien erfolglos, Schmerzmittel wirken nicht mehr, und der psychische Druck für die Patient*innen wächst. „Vor der Behandlung ist es daher wichtig, die genaue Ursache der Schmerzen zu finden. So kann in der Weiterbehandlung das richtige Schmerzmittel gefunden oder eine Schmerzmittelgabe sogar ganz vermieden werden“, erläutert Dr. med. Michael J. Ho. Er ist Spezialist für die Bildgebung der Peripheren Nerven und Ansprechpartner bei unklaren Schmerzen. Mit dem Diagnoseverfahren der sogenannten MR-Neurographie (Nerven-MRT) hilft er Menschen, die exakte Ursache ihrer Schmerzen zu finden. Beim Nerven-MRT werden Nervenabschnitte durch die Magnetresonanztomographie bildlich dargestellt. Der Zustand eines Nervs lässt sich auf diese Weise bis auf die Ebene der Nervenbündel beurteilen. So können die Ursachen für Schmerzen präzise lokalisiert oder ausgeschlossen werden. Die gängigen Befunde reichen von einem abstehenden Knochensporn, der den Nerv reizt, über lokale Entzündungsprozesse bis hin zu Tumoren. Bei Schmerzen, Missempfindungen oder Muskelschwäche in Armen oder Beinen kann aber auch eine Nervenwurzelentzündung vorliegen. In diesem Fall bietet sich eine sogenannte MRT-gesteuerte periradikuläre Therapie an. Unter durchgängiger Kontrolle im MRT können Medikamente, die der Entzündung entgegenwirken, so von Dr. med. Michael J. Ho direkt an die Nervenwurzel appliziert werden.
Fazit
„Eine eindeutige Diagnose ist die Grundlage für eine erfolgreiche Therapie, mit der Schmerzpatient*innen wieder mehr Lebensqualität gewinnen und im besten Fall sogar schmerzfrei werden“, resümiert Dr. med. Michael J. Ho.
ARISTRA MRT Münster | Radiologische Privatpraxis
Dr. med. Michael J. Ho
Harsewinkelgasse 19, 48143 Münster
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